Letztes Wochenende war also diese unsagbare Lesung zu Penissen, Vorwerk-Staubsaugern und dergleichen. 18 EUR für eine Stunde vorlesen aus einer Doktorarbeit von 1978. Eigentlich zu viel. Hat sich aber trotzdem gelohnt - wegen Charlotte.

Schon vor dem 'Event' vor dem eisigen Theater stehend konnte ich das erste mal in ihre Augen schauen. Sie sah zu mir auf (ja, sie ist wirklich kein Riese - ich übrigens auch nicht) und quietschte: 'Einen schönen guten Abend'. Ich war verblüfft. Ich sah ihr nach, als Sie zum Künstlereingang wackelte (die Frau kann auch nicht mit Pumps laufen, wie sympathisch!).

Dann eine Stunde Lesung mit wüsten Bildern in der Power-Point Präsentation. Blutige Penisse gottseidank nur in s/w. Nach der Lesung die größte Überraschung: Charlotte und ihr Partner in Crime, Christoph Maria Herbst, luden alle Anwesenden im ausverkauften Lustspielhaus zu einer privaten Autogrammstunde ein.

Wir hatten es nicht eilig und blieben noch bis in die Morgenstunden und nutzen die Gelegenheit für eine längere Audienz. Nun bin ich also in Besitz eines Originalplakats mit Widmung, Zeichnung und Autogrammen von Charlotte und Christoph. Ausserdem wurde mir genau erklärt, wie der Sack zu liegen hat und die Sackhaare zu platzieren sind, damit eine Penis-Zeichnung gut wirkt (Charlotte) und dass man nur Herzchen auf die Programme von Männern malt, wenn man schwul ist (Christoph). Ausserdem noch, dass man mich und mein Schätzchen für ein süßes Paar halten könnte - zumindest bis wir den Mund aufmachen (Charlotte). Cooler Abend.

Wenn man den Veranstaltern glauben schenken darf, dann ist es gaaaanz einfach, sich mal schnell aus einem alten Kassettenrekorder einen Rennrekorder zu basteln - an einem kalten Sonntagnachmittag, wenn man sich eh langweilt... quasi. Ich bezweifle das und werde deshalb meinen alten Rekorder in Ruhe lassen. Aber anschauen muss ich mir das unbedingt!